Newsletter | 30.04.2021

DIRK-Newsletter April 2021

Es ist wohl nicht übertrieben festzustellen, dass die aktuelle Neuaufstellung der BaFin auch eine politische Dimension hat. Was jedoch die Neugestaltung der US-Behörde SEC im Verhältnis zu den von ihr beaufsichtigten börsennotierten Unternehmen unter der Biden-Administration angeht, so gebraucht die Nachrichtenagentur Bloomberg keine geringere Metapher als ein Erdbeben. Stein des Anstoßes ist die fünf Jahre zurückliegende Weitergabe eines Emittenten von nicht öffentlichen Informationen an ausgewählte Analysten. Damit, so lautet die Klageschrift, wollte man den Konsens beeinflussen mit dem Ziel, die Markterwartungen mit der tatsächlichen Berichterstattung zu übertreffen. Je nach dem, wo die Richter die Grenze von “nicht-öffentlicher Information” ziehen werden, besteht die Möglichkeit, dass deren Urteil Auswirkungen auch auf Gepflogenheiten im internationalen Kontext hat. Insgesamt scheinen wir uns, so könnte man die Inhalte dieses Newsletters auf den Punkt bringen, in einem Korrekturmodus zu befinden.

Vielleicht schadet es ja auch nicht, lang gehegte Usancen auf den Prüfstand zu stellen. Dies gilt zumindest für viele Regeln im Unternehmensrecht, die den Anforderungen an moderne Kommunikation in der digitalen Welt nicht mehr gerecht werden. Dass Kommunikationsinhalte und -ziele immer wieder nachjustiert werden, versteht sich von selbst. Hier entfalten aktuell ESG-Themen einschneidende Veränderungsdynamiken. Sie können zukünftig entscheidend dafür sein, ob ein Titel von einem Fonds berücksichtigt wird. Nämlich dann, wenn die Anleger über die Fondsgewichtung abstimmen. Diese und weitere spannende Beiträge haben wir Ihnen wieder zusammengestellt.

PDF, 289 kB
Download

Teilen