Starker Anstieg bei Gewinnwarnungen deutscher Unternehmen
16. März 2015
Themengebiet | Berichterstattung |
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Publikationsform | Externe Publikationen |
Deutsche börsennotierte Unternehmen verfehlen immer häufiger ihre eigenen Umsatz- oder Gewinnprognosen: Im Jahr 2014 gaben die im Prime Standard gelisteten Unternehmen insgesamt 92 Gewinn- oder Umsatzwarnungen heraus – ein Anstieg um 18% gegenüber 2013, als die Unternehmen in 78 Fällen bekannt machten, dass sie ihre Ziele nicht erreichen können. Im Vergleich zu 2011 stieg die Zahl sogar um 88%. Hauptgründe für die in 2014 veröffentlichten Prognosekorrekturen waren externe Marktfaktoren wie Eintrübungen der Konjunktur oder ein Nachfragerückgang (42%) sowie Schwierigkeiten bei internen Abläufen, Änderungen des Produktportfolios oder außerplanmäßige Kostensteigerungen (22%). Bei jeder siebten Prognoseanpassung waren Probleme im Russland-Geschäft der Grund. Hohe Restrukturierungskosten waren für jede achte Gewinn- oder Umsatzwarnung verantwortlich. Wenn die Unternehmen im vergangenen Jahr Gewinnwarnungen veröffentlichten, fiel die Korrektur zumeist sehr deutlich aus: Im Durchschnitt reduzierten sie ihre Gewinnprognose um 89%. Dabei brachen die Kurse der betroffenen Unternehmen am Tag der Gewinnwarnung im Durchschnitt um 8% ein, und sie konnten sich auch in der Folgewoche nicht wieder erholen: Eine Woche nach Bekanntgabe der Gewinnwarnung lag der Aktienkurs im Durchschnitt um 9% niedriger als vor der Ad-hoc-Meldung.
Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY, die Korrekturen an Gewinn- und Umsatzprognosen in den Jahren 2011 bis 2014 untersucht. Für die Analyse wurden 319 Unternehmen aus dem Prime Standard der Frankfurter Börse betrachtet.
Hier geht's zur Pressemitteilung von EY.
Hier geht's zur Studie: Prognoseänderungen im Prime All Share.